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Das Loy Krathong Fest

Loy KrathongLoy Krathong ist ein bewegliches Fest, d. h. es findet in der ersten Vollmondnacht im November statt, zum Ende der Regenzeit. Im Jahre 2018 war dies der 22. November, 2019 wird es der 13. November sein. Wörtlich übersetzt bedeutet Loy = fließen, treiben und Krathong = Körbchen oder Schiffchen aus Blättern, auf dem Opfer dargeboten werden. Eine der Legenden sagt, daß es vor 700 Jahren in der Sukhothai-Ära entstanden sein soll. Es ist kein buddhistisches Fest, sondern geht auf animistische (Glaube an Geister und seelische Mächte) Ursprünge zurück.

Das Wasser steht im Leben der Thais immer im Mittelpunkt. Kommunikation, Transport, Gesundheit, Nahrung und Sauberkeit ist vom Wasser abhängig. Man lebt am Wasser, wächst sich und die Kleidung im Wasser, wirft den Abfall hinein und erzürnt damit auch die Wassergeister. Im Denken der Thai haben die Wassergeister aber eine große Macht und können für Krankheiten, Seuchen und sogar Todesfälle sorgen. Mit diesem Fest wird den Wassergeistern gehuldigt und man entschuldigt sich, was man mit dem Wasser im vergangenen Jahr alles getan hat. Gefeiert wird das Fest in ganz Thailand, mit kleinen regionalen Abweichungen, vor allem Sukhothai ist für sein mittlerweile dreitätiges Fest im ganzen Land berühmt.

Da es sich um thailändische Wassergeister handelt, weiß man wie mit ihnen umzugehen ist. Es wird also ihnen zu Ehren ein Fest veranstaltet und es müssen Opfer – kleine genügen – dargeboten werden. Dazu wird ein Krathong gebastelt, vielleicht aus einem großen Bananenblatt, eine Kerze und Räucherstäbchen mit etwas Blattgold hineingestellt und manchmal mit einer Geldmünze versehen. Größere Krathongs haben auch Lotosblüten, Ananas und anderes Obst als Inhalt.

Am Abend geht man dann zum Fluß oder zum Strand, vielfach wird dieses auch mit einem geselligen Essen verbunden, einer kleinen Feier, denn man will ja auch etwas Spaß. Wer den Krathong zum Aussetzen vorbereitet, wird jetzt nicht weiter gestört. Zuerst werden die Kerze und die Räucherstäbchen entzündet. Wenn der Krathong ins Wasser gesetzt wird, hält man ein Zwiegespräch mit den Wassergeistern, entschuldigt sich für die vergangenen Missetaten und bittet um einige Herzenswünsche für die Zukunft. Es ist dann sehr wichtig dem Krathong lange hinterher zusehen, denn je länger die Kerze brennt und der Krathong nicht kentert, um so mehr Wünsche gehen in Erfüllung.

Wer die Erfüllung von Wünschen garantiert haben will, hat noch eine zusätzlich Möglichkeit. Mit einem besonderen Stein, z.B. Quarz, geht er zum nächsten Tempel. Wer keinen Stein findet, kann dort auch ein Amulett kaufen. Nach einem Gespräch mit dem Mönch, schreibt man auf ein Stück Papier alles auf, was man an Wünschen hat. Wenn z.B. ein Mädchen einen bestimmten jungen Mann gerne hat, sollte sie seinen Namen und Geburtstag und Ort aufschreiben. Das kleine Papier, Stein oder Amulett werden dann vom Mönch geweiht. Wenn der Krathong dann im Wasser sich entfernt hat, nehme man das Amulett oder den Stein und wickele das beschriebene Papier fest darum. Dann wird beides möglichst weit ins Wasser geworfen. Bei den vielen Krathongs und den vielen Wünschen sind die Wassergeister manchmal doch etwas überlastet und es ist nicht überliefert, wie viel von den geheimen Heiratswünschen in Erfüllung gehen.

An den Flüssen wird dieses Fest von kleinen Jungen immer sehnlichst erwartet. Die lauern dann nämlich z.B. an Flussbiegungen oder wo der Krathong nicht mehr gesehen wird und „plündern“ die Opfergaben, in den meisten Fällen, die Geldstücke. Die Erwachsenen drücken hierbei meist ein Auge zu, man schimpft zwar mit den Kleinen, zieht sie vielleicht auch am Ohr, grinst aber wenn man sich umgedreht hat. Aber nur wenn es sich wirklich um kleine Buben handelt.